//Ich hoffe es ist ok, das ich einen Post von mir aus einem anderen Play nehme.

Immer noch war mein Blick aufs Meer gerichtet und je mehr ich versuchte mich zu entspannen, desto schlimmer kreisten meine Gedanken. Früher war vieles einfacher gewesen, ich hatte mir um nichts anderes Gedanken machen müssen als um meine Freunde und um die Schule und vielleicht noch ein wenig um Klamotten und was gerade angesagt war, obwohl ich noch nie zu den Modepüppchen gezählt hatte. Die Schule war jedoch nun vorbei und seit ich ein Wolf war, hatte sich mein Freundeskreis sehr minimiert. Ich dachte daran wie ich die Leute hier am besten vor Vampiren beschützen konnte und vor allem anderen, was vielleicht da draußen noch lauerte. Eigentlich nichts, über was sich ein 18-jähriges Mädchen den Kopf zerbrechen sollte und doch füllte es nun zum Teil mein Leben aus. Neben den negativen Seiten, wie die abgewandten Freunde und das veränderte Leben gab es auch viele Vorteile meines Wolf-Daseins. Meine Sinne waren alle nach der Verwandlung verstärkt worden, mein Reaktionsvermögen war gestiegen, genauso wie meine Kraft und irgendwie schien mein Körper sich selbst viel schneller zu heilen als früher. Zugegeben, hatte ich es einige Male selbst ausprobiert, nur um mich davon zu überzeugen das es auch wirklich stimmte. Mit einer Hand fuhr ich in meine Jackentasche und bemerkte, dass ich mein Handy zu Hause hatte liegen lassen. Ich mochte es nicht, wenn ich ohne unterwegs war, aber sicher würde ich es auch nun nicht mehr holen. Wenn mich jemand erreichen wollte, dann musste er eben warten bis ich wieder daheim war oder es auf anderem Wege versuchen. Die anderen aus dem Rudel hatten schon längst aufgehört über elektronische Medien zu kommunizieren und stießen stattdessen lieber ein lautes Heulen aus, sodass auch jeder von uns es hören konnte. Durch meine Gedanken hinweg konnte ich plötzlich jemand neben mir spüren und als ich meinen Namen hörte, da wendete ich meinen Blick nach oben und staunte nicht schlecht. "Lucas? Hey, dich gibt es also auch noch. Ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen." Auch mein Blick ging wieder hinaus aufs Meer, da er ebenfalls dorthin sah. Dass er nun hier war, war wirklich eine große Überraschung für mich, denn gerechnet hatte ich damit nicht. Damals waren wir Freunde gewesen, hatten zusammen gespielt und waren meinem Bruder gemeinsam auf die Nerven gegangen, bist er uns immer vor die Türe gesetzt hatte. In der Natur hatten wir uns immer wohl gefühlt und durch unsere Spiele hatten wir schnell alle Höhlen und Versteckmöglichkeiten in der Gegend erkundet. Doch das hatte sich irgendwann geändert, sodass wir uns aus den Augen verloren und irgendwann gar nicht mehr miteinander gesprochen hatten. Doch nun stand er hier, als wäre nie etwas passiert. Auch auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln, auch wenn ich ihn nicht mehr ansah. "Wie geht’s dir?"